81 km Horní Bříza / CZE
11. - 13. März 2011
(Letzte
Änderung: 18. März 2011)
An diesem Wochenende stand für Karin und Helmut Reiter von den Wanderfreunden Rappottenstein erstmals die Wanderveranstaltung im benachbarten Tschechien, in Horní Bříza nahe Pilsen, auf dem Programm (man muß ja auch mal wieder was Neues sehen).
An insgesamt 3 Veranstaltungstagen wurden den Gästen zahlreiche unterschiedliche Strecken angeboten. Am Freitag stand eine 10 km Runde zum Aufwärmen auf dem Programm, am Samstag Strecken über 6, 13, 20, 31 und die Königsdistanz von 50 km und am Sonntag Strecken über 6, 12 und 21 km.
Die Markierung wechselt dabei zwischen örtlichen (permanenten) und zusätzlichen Markierungen vom Veranstalter. Genaues Studium des Streckenplanes und Obacht bei den Übergängen zwischen individueller und permanenter Markierung (und vor allem beim Wechsel zwischen 2 permanenten Markierungsfarben) ist daher unbedingt erforderlich.
Für unterwegs empfiehlt sich die Mitnahme von Getränken und Kleinigkeiten an Essbarem, da es zwar die eine oder andere Einkehrmöglichkeit gibt, ab und zu an den Kontrollpunkten ein "Bibo" käuflich zu erwerben ist oder Tee gereicht wird, aber im Großen und Ganzen bei dieser Veranstaltung noch das Wandern und der Genuß der Natur im Vordergrund steht (und nicht die Verköstigung bei unzähligen Labestellen auf kürzesten Distanzen).
Übernächtigungsmöglichkeiten gab es im Schulgebäude bei Start und Ziel für unglaubliche 50 Kronen (€ 2,17) pro Person und Nacht und die Wanderfreunde Rappottenstein teilten sich eine Schulklasse mit EVG-Präsident Johannes Leopold, der bereits zum 3. Mal diese Veranstaltung besuchte und daher die Gepflogenheiten bestens kannte, sowie mit Peter Albrecht vom Wanderverein Gallspach.
Sanitäranlagen und Duschen waren in der Schule vorhanden und die riesige Schulküche mit dem Speisesaal bot allerlei Möglichkeiten zur Stärkung und Entspannung bei sehr günstigen Preisen. Ein absolutes Mekka für Biertrinker, kostet doch ein Krügerl zwischen € 0,65 und € 1,08 (im Restaurant) und umfasst schmackhafte Sorten wie Gambrinus und Pilsener Urquell.
Die Verantwortlichen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren sehr freundlich und zuvorkommend und bemühten sich redlich um die Verständigung mit den deutschsprachigen und sonstigen Gästen.
Für jede absolvierte Strecke bekam der Wanderer an allen Tagen ein Diplom und bei Begehung der Strecken an 2 Tagen gab es noch zusätzlich einen sehr schönen Aufstecker. IVV-Stempel und - bei Absolvierung des 50er am Samstag - Wertungsstempel für den Austria-Marathoncup bzw. ÖVV-Marathoncup waren ebenfalls inkludiert.
Eine insgesamt sehr schöne und empfehlenswerte Veranstaltung in einer netten Gegend, die manchmal an das Waldviertel um Litschau erinnert.
In jedem Fall eine gute und sehr kostengünstige Alternative zum um diese Jahreszeit dürftigen Wanderkalender in Österreich - ein neuerlicher Besuch der Wanderfreunde aus Rappottenstein ist daher ziemlich sicher.
1. Tag - Freitag 11. März 2011
Nach einer rund 4-stündigen Fahrt erreichten die Wanderfreunde aus Rappottenstein am Freitag Horní Bříza.
Nach Begrüßung von EVG-Präsident Johannes Leopold und Peter Albrecht, Erledigung der Anmeldeformalitäten und Bezug der Unterkunft ging es für die 4 Wanderer aus Österreich auf die 10 km Freitagsrunde.
Diese führte aus Horní Bříza über schöne Wald- und Feldwege Richtung Třemošna und über die andere Richtung wieder zurück.
Nach rund 1 Stunde und 45 Minuten war diese schöne Runde absolviert und eine örtliche Gaststätte wurde für Abendessen und gemütlichem Ausklang des ersten Tages aufgesucht.
2. Tag - Samstag 12. März 2011
Tagwache am Samstag war um 5:30 Uhr und nach einem kurzen Kaffeefrühstück ging es für die 4 österreichischen Marathonis um Punkt 6:30 Uhr auf die 50 Kilometer Strecke.
Das Wetter war zwar anfangs kühl, schnell jedoch wärmte die Sonne vom blitzblauen Himmel und die Wanderjacken wurden um die Hüften gebunden oder im Rucksack verstaut.
Zunächst ging es durch Horní Bříza zum örtlichen Museum, wo nach rund 2 km die erste Kontrolle eingerichtet war und jedem Wanderer eine Gratis-Schnitte überreicht wurde.
Danach über einen schönen Waldweg vorbei am Kaolinwerk. Und hier passierte es zum ersten Mal - die Gruppe folgte nicht der Permanentmarkierung sondern der individuellen, die aber für die kurze Strecke galt, und befand sich erstmals auf Abwegen. Nach genauem Planstudium und mit viel Orientierungssinn gelangte die Gruppe, in der sich auch die Freunde aus Leipzig und einige Tschechen befanden, wieder auf den 'rechten' Weg.
Nachdem die 6. Kontrolle passiert war und wir die Mitarbeiter dort überzeugen konnten, daß wir noch nicht zum Stempeln hier waren, sondern uns 'verkoffert' hatten, gings ein Stück weiter zur 2. Kontrolle - alles war wieder im Lot.
Es folgte ein sehr langes Streckenstück mit großteils individueller Markierung bis nach Obora und weiter zur 3. Kontrolle mit Tee- und Bierstärkungsmöglichkeit nach 16,7 km. Eine kurze Rast und schon ging es weiter durch herrliche Wälder - mal runter, mal rauf.
Schließlich gelangte man nach Plasy, wo die Hälfte der Strecke absolviert war und auch die Möglichkeit zur Einkehr in diversen Gasthäusern bestand - und diese Stärkungsmöglichkeit wurde genutzt.
Der Wechsel zwischen 2 permanenten Markierungen in Plasy verwirrte die Wanderfreunde Rappottenstein und ein kurzes Stück wurde entlang der Bahntrasse zurückgelegt, da der Wanderweg einfach nicht gefunden wurde. Insgesamt aber kein Problem und auch kein Umweg oder Abschneider. Schnell gelangte man wieder auf die vorgegebene Wanderroute und über schöne Wege zur 4. Kontrolle (auch mit Tee und Bier) nach 30,5 km.
Via Lomnička gings auf schönen Pfaden weiter zur 5. Kontrolle nach 37,5 km bei Mrtník. Hier entschlossen sich Karin und Helmut Reiter mal für eine längere (10 Minuten) Sitzpause bei einem gemütlichen Bier, während der EVG-Präsident weiter Richtung Ziel raste (er wollte am Abend noch einen Permanentweg absolvieren - naja - jedem das Seine).
Erholt gings weiter auf den nächsten Abschnitt, der wieder hauptsächlich durch herrliche Wälder führte und bald war die letzte Kontrolle nach 42 Kilometern erreicht. Hier gab es auch erstmals eine Labestelle in für uns gewohnter Manier. Diverse Getränke, Würstel vom Grill oder selbstgegrillte Würstel über dem Lagerfeuer wurden angeboten und es gab auch einige Heurigengarnituren mitten im Wald aufgestellt. Eine willkommene Gelegenheit, eine längere Pause einzulegen und gemütlich zu jausnen.
Danach die letzten rund 8 Kilometer bis zum Ziel, wo noch einmal ein kleiner 'Verkofferer' dabei war, da ein Scherzkeks eine Individualmarkierung umgehängt hatte.
Nach rund 10 Stunden wurde das Ziel erreicht und nach Erledigung der Zielformalitäten und einer guttuenden Dusche gings zur Abendunterhaltung mit Tanz und Musik sowie zum Abendessen.
Ein herrlicher Tag neigte sich langsam dem Ende zu.
Übrigens absolvierten insgesamt 28 Marathonis (darunter 2 Deutsche, 6 Ungarn und 4 Österreicher) die 50 km Strecke - ein Wert, bei dem so mancher Veranstalter in unseren Breiten schon lange keine "markierte" Veranstaltung mehr durchführen würde.
Zusätzlich bewältigten 41 Teilnehmer die 31 km, 134 die 20 km, 278 die 13 km und 49 die 6 km Strecke.
3. Tag - Sonntag 13. März 2011
Auch am Sonntag die Tagwache um 5:30 Uhr und das folgende Kaffeefrühstück für die Wanderfreunde Rappottenstein.
Danach um kurz nach 6:30 Uhr der Start auf die 21 Kilometer Runde. Diesmal ging es von Horní Bříza aus Richtung Süden zunächst nach Dubsý Mlýn, wo die erste Kontrolle mit Schnittenlabung eingerichtet war.
Danach ein kurzes Wegstück weiter nach Ledce zur Refreshment-Kontrolle vor einem örtlichen Kaufmannsladen, die aber doch etwas zu früh kam. Zirberl nahm zwar kurz einen Gratis-Tee, Opa-Helmut lachte das Bierchen jedoch noch gar nicht an und selbst der EVG-Präsident konnte noch widerstehen.
Über einen schönen Höhenweg gings weiter nach Příšov und über eine lange Gerade nach Nevřen, wo die 3. Kontrolle aufgestellt war.
Es folgten herrliche Wald- und Feldwege bis zur 4. Kontrolle mitten in der 'Pampas'. Danach gings durch den sehr schönen Ort Taliná und auf Wegen mit schönen Fernblicken zurück ins Ziel nach Horní Bříza.
Die Wanderfreunde benötigten für diese Runde 3,5 'sitzpausenlose' Stunden.
Abschließend möchten sich die Wanderfreunde Rappottenstein bei den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die wunderschönen 3 Tage und die vielen Bemühungen (vor allem um die Verständigung) bedanken.
Ein herzlicher Dank gilt auch EVG-Präsident Johannes Leopold, der seine Erfahrungen aus den bisherigen Veranstaltungen weitergab und uns so den Aufenthalt und den Ablauf maßgeblich erleichtert hat.
(Text und Fotos: Opa-Helmut)